Das Programm des Geschichtsvereins widmet sich in diesem Jahr unseren Nachbarn. Im Fokus steht die gemeinsame Geschichte in familiärer (Familienforschung), kirchlicher (Dekanat Zülpich) und verwaltungstechnischer (Kreis Euskirchen) Hinsicht. Zum anderen blicken wir auf die Industriegeschichte in unserer Umgebung, von der Tonwaren Industrie (Frechen) über die Braunkohle (Kerpen) bis zum Chemiepark (Hürth). Für Einsteiger in die Erftstädter Geschichte bieten wir eine Sonderveranstaltung an, die einige spezielle Aspekte der Geschichte im Erftstädter Raum aufzeigt.
Unsere Veranstaltungen führen wir auch in diesem Jahr wieder in Kooperation mit der Volkshochschule Erftstadt durch. Dabei nutzen wir deren Räumlichkeiten sowie deren Anmeldesystem: Telefon: 02235 409-272, Programm: www.vhs-erftstadt.de/programm.
Bitte beachten Sie, dass bei unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die für vereinsinterne Zwecke und für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden
Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, dem 27. Januar, hatte der Geschichts-verein Erftstadt e.V. seine Mitglieder angeregt, die in Erftstadt verlegten „Stolpersteine“ wieder auf Hochglanz zu bringen. Auf Initiative von Erftstädter Bürgern waren diese zwischen 2006 und 2009 in Liblar und Lechenich vom Künstler Gunter Demnig verlegt worden. Sie erinnern an die unter dem NS-Regime verschleppten und ermordeten jüdischen Mitbürger. Die Stolper-steine in der Carl-Schurz-Straße, die während der Neugestaltung des Bürgersteiges entfernt worden waren, sind mittlerweile wieder an ihren alten Ort zurückgekehrt.
Der Aufruf des Geschichtsvereins fand ein sehr positives Echo bei seinen Mitgliedern. Pünktlich zum Gedenktag sind die Steine wieder deutlich sichtbar und erinnern gerade in der heutigen Zeit an das in der Vergangenheit begangene Unrecht.
An dieser Stelle sei auch noch auf die Ausstellung "Lonka Projekt" im Kulturhof Euskirchen hingewiesen.
Am 27.9.2023 wurde der neu gestaltete Carl-Schurz-Platz feierlich durch Bürgermeisterein Weitzel im Beisein zahlreicher Gäste eingeweiht. An der Neugestaltung des Denkmals hat sich der Geschichtsverein Erftstadt als Sponsor mit eingebracht.
Wer war Graf Emundus? Warum wurde Friesheim als Vielburgendorf bezeichnet? Wie sah es im Ort vor dem Ersten Weltkrieg aus? Diesen und weiteren Fragen widmet sich ein neuer Bildband zur Geschichte
Friesheims von Philipp Gatzen und Dieter Hoffsümmer.
150 Photographien und Objekte laden zum Nachdenken, zum Erinnern und
Entdecken ein. Band eins der auf zwei Bände angelegten Ortsgeschichte widmet sich besonders der Historie des Dorfes bis 1815. Ebenso werden der Wandel des Ortsbildes seit 1900, die Geschichte der
Gewässer, die
Veränderungen der Erwerbstätigkeit und die früher zahlreichen Gasthäuser betrachtet. Zudem stellt das Buch berühmte Friesheimer Persönlichkeiten vor.
Im Zuge der Reduzierung der Braunkohlenutzung endet die Brikettproduktion im Rheinland endgültig am 31.12.2022. Aus diesem Grund hat der Geschichtsverein Erftstadt zu einer letzten Befahrung (Besichtigung) einer aktiven Brikettfabrik eingeladen. Die Teilnehmer konnten sich ein letztes Mal ein Bild von der Herstellung von Braunkohlenbriketts machen. Einen Eindruck von dem, was zu sehen war, sollen einige Schnappschüsse und die folgende Beschreibung geben:
Im Kohlebunker wird die Rohkohle angeliefert. Von dort gelangt sie in die Prallmühlen, die sie sorgsam zerkleinern. In den riesigen Röhrentrocknern wird, mithilfe von heißem Dampf, der Kohle das enthaltene Wasser entzogen wird. Die getrocknete Kohle kann nun weiter zu Braunkohlenstaub gemahlen oder den Brikettpressen zugeführt werden. Vom großen Schwungrad angetrieben produziert eine Doppelpresse mit jeder Umdrehung zwei Brikett und drückt diese jeweils in eine der etwa 50 m langen Abkühlrinnen. An deren Ende gelangen die abgekühlten Brikett eins nach dem andern in Waggons, Lastwagen oder ins Zwischenlager.
Bei der Besichtigung ging es vorbei an einer langen Reihe von Pressen die schon seit dem Frühjahr stillstehen. Ebenso stand es um die automatischen Bündel- und Verpackungsanlagen. Gähnende Leere herrschte auf dem Lagerplatz, auf dem sich bis vor kurzem noch hunderte von Paletten mit Hausbrandbrikett stapelten. Die Produktion von Braunkohlenstaub, der zurzeit als Ersatz für Öl und Gas sehr gefragt ist, wird nach Einstellung der Brikettherstellung Ende des Jahres noch weiterlaufen. Ende offen….
Am 14.8.2022 stellte der Geschichtsverein Erftstadt im Rahmen der offiziellen Eröffnung des neuen Historischen Archivs in Lechenich das nunmehr restaurierte „Herriger Graduale“ der Öffentlichkeit vor. Das Graduale, ein liturgisches Choralbuch aus dem 18. Jahrhundert wurde 2019 im Herriger Pfarrhaus entdeckt. Das handgeschriebene großformatige Notenbuch mit zahlreichen feinsten Illustrationen war im Laufe der Jahrhunderte beschädigt und verschmutzt.
Der Geschichtsverein übernahm die Kosten für die Restaurierung, sodass das Werk wieder in altem Glanz der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Der Eigentümer, die Pfarrei St. Kilian, hat das Graduale dem Historischen Archiv übergeben, wo es der Forschung zur Verfügung steht.
Die Vorstellung erfolgt im Beisein von Bürgermeisterin Carolin Weitzel durch den Stadtarchivar Dr. Frank Bartsch und den Vereinsvorsitzenden Thomas Depka. Ca. 50 Mitbürger schauten interessiert zu, wie die Restauratorin Anja Koschel einige besonders anschauliche Seiten aufblätterte.
Anlässlich der Einweihung des Historischen Archivs, überreichte der Vereinsvorsitzende dem Stadtarchiv das historische Bild der Goldenen Hochzeit der Eheleute Schwarz vor dem Rööches in Liblar. Darüber hinaus präsentierte der Geschichtsverein seine Publikationen sowie seine Informations-Flyer.
Erftstädter Totenzettelsammlung, Stand Januar 2024
Totenzettel aus dem Raum Erftstadt werden vom Geschichtsverein laufend erfasst, d.h. die Grunddaten werden erfasst und die Zettel selbst eingescannt und anschließend im Internet bereitgestellt.
Zum Januar 2024 sind 110 weitere Exemplare aufgenommen worden, sodass 1750 Totenzettel aus dem Raum Erftstadt eingesehen werden können. Eine alphabetische Liste ist auf unserer Homepage abgelegt. Die einzelnen Totenzettel können unter http://www.rhein-erft-geschichte.de aufgerufen werden. Hier sind insgesamt 46 700 Totenzettel aus dem Rhein-Erft-Kreis erfasst.
Sollten bei Ihnen noch Totenzettel in einer Schublade schlummern, stellen Sie sie dem Geschichtsverein, ggf. auch leihweise zur Erfassung, zu Verfügung!
Die Kontoverbindung des Geschichtsvereins lautet:
Volksbank Rhein-Erft-Köln-eG, IBAN DE87 3706 2365 1310 2720 15