Veranstaltungen des Geschichtsvereins Erftstadt im Jahr 2020
„Land-Frauen-Geschichte“
Aufgrund der Corona-Pandemie mussten alle Vorträge des Jahres 2020 ausfallen. Das geplante Programm soll, wenn möglich, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Dennoch ging die Arbeit im Geschichtsverein weiter. So konnten im Herbst zwei Führungen mit sehr begrenzter Teilnehmerzahl stattfinden und im November der 4. Band der Historischen Reihe des Geschichtsvereins herausgebracht werden.
Sa 26.9.2020
Frauen im Nationalsozialismus; Führung durch das EL-DE Haus
Heike Rentrop vom Kölner Frauengeschichtsverein führte durch das EL-DE Haus, das heutige Kölner NS-Dokumentationszentrum.
Sie erläuterte zunächst die Geschichte des EL-DE Hauses, das 10 Jahre lang als Kölner Gestapo-Zentrale gedient hatte. Unter dem Aspekt „Frauen im Nationalsozialismus“ stellte sie an Hand von Einzelschicksalen das Leben und die Entwicklung von Frauen als Mitläuferinnen und Täterinnen aber auch als Verfolgte, Zwangsarbeiterinnen, Opfer und Widerständler gegen das Naziregime vor.
Besonders erschreckend war der Gang durch den noch weitgehend original erhaltenen Zellenblock im Keller mit Nachrichten und Graffiti an den Wänden sowie der Hinrichtungs-platz im offen einsehbaren Kölner Hinterhof.
Sa 31.10.2020
MODE 68, MINI, SEXY, PROVOKANT
Führung durch die Ausstellung im LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller
Die Führung ordnete unterschiedliche Modeaspekte in den zeitgeschichtlichen Rahmen ein.
Die Ausstellung zeigte wie sich die Mode vom Ende der 50er Jahre im strengen hoch geschlossenen Stil mit schweren Stoffqualitäten zur bunten beschwingten Mode der 60er Jahre entwickelte. So mancher erinnerte sich an Schlaghosen und Cordanzüge, Miniröcke und Minikleider. Astronauten- und Ethnolook waren zu bestaunen sowie der bunte Hippielook und der beliebte Armeeparka der Protestbewegung. So manches Kleidungsstück hätte dem eigenen Kleiderschrank entstammen können, andere hingegen gingen seinerzeit über den eigenen Geldbeutel hinaus.
November 2020
Das Bauerndorf im Umbruch
Sozialer Wandel vom 19. zum 20. Jahrhundert in Blessem und Frauenthal
Im November gab der Geschichtsverein Erftstadt den 4. Band seiner historischen Reihe heraus.
Albert Esser hat sich lange Jahre mit der Geschichte des Erftstädter Raumes und insbesondere mit seinem Heimatdorf Blessem beschäftigt. Seine reichhaltigen Erkenntnisse über Blessem und Frauenthal in der Preußenzeit, von Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg, hat er als Beispiel für ein rheinisches Dorf in einem Buch zusammengefasst.
Leider fiel öffentliche Vorstellung des Buches durch den Autor aufgrund der Corona-Beschränkungen aus.
800 Jahre Kloster Frauenthal
Das Marien-Hospital Frauenthal hat seine ältesten Ursprünge in einer Klostergründung der Cisterzienserinnen, die erstmals 1220 erwähnt wurde. 1450 wurde es dem Birgitten-Orden übertragen und 1802 säkularisiert.
1851 erwarben die Eheleute Münch das Anwesen und stifteten 1867 ein Armenhospital das von den Vincentinerinnen betreut wurde. Hieraus entstanden bis heute das moderne Marienhospital sowie im Sinne der Stifter das Altenpfegezentrum und das Hospiz Haus Erftaue.